
"Die alte, weise Wölfin ist in unserem Inneren. Sie blüht in den Tiefen der Seele der Frauen, der uralten und vitalen wilden Frau." - aus Wolfsfrau von Clarissa Pinkola Estès
Beltane vereint Polaritäten: männlich und weiblich, Sonne und Erde, Feuer und Wasser. Es ist kein romantisiertes Fest der Liebe – sondern eine wilde, archaische Feier der Schöpfungskraft in uns. Auch Zölibatär-Lebende, Heiler:innen, Krieger:innen zelebrierten Beltane als heilige Hochzeit von Yin und Yang, Shiva und Shakti – als spirituelle Alchemie.
Und Beltane war immer auch ein Fest der Unkontrollierbarkeit. An diesem Tag durften soziale Normen außer Kraft treten: temporäre Verbindungen, Begegnungen im Wald, das Ausleben der eigenen wilden Natur waren erlaubt und sogar erwünscht. Die Natur tanzt aus der Reihe – und wir dürfen es auch. Beltane ruft deine wilde, ungezähmte, sinnliche Seite.
Dieses Fest war nie exklusiv weiblich. Beltane feiert die Vereinigung aller Kräfte, egal ob männlich, weiblich, trans, queer oder nicht-binär. Es geht um Ganzheit, nicht um Geschlechterrollen. Jeder Mensch ist eingeladen, seine schöpferische Energie neu zu entfachen.
Beltane ist mehr als der bloße Beginn des Sommers im keltischen Jahreskreis. Es ist ein Übergang, ein Tor, ein Portal zwischen den Welten – ähnlich wie Samhain, nur auf der anderen Seite des Jahresrades. In der Nacht auf den 1. Mai wird der Schleier dünn, und die Grenzen zwischen unserer Welt und der der Naturwesen, Elfen und Sidhe verschwimmen. Beltane ist ekstatisch – und zugleich zutiefst spirituell.
Viele kennen Samhain als das Fest der geöffneten Anderswelt. Doch auch Beltane ist eine Schwellenzeit. Jetzt öffnen sich die Tore nicht für die Geister der Verstorbenen, sondern für die wilden Kräfte der Natur. Die Sidhe, kraftvolle und keineswegs ungefährliche Wesenheiten, streifen durch die Nacht – und wer ihnen begegnet, sollte achtsam sein. Beltane lädt uns ein, unsere Verbindung zur Natur und zu unseren inneren Kräften neu zu spüren.
Das Beltane-Feuer ist dabei nicht nur ein Symbol, sondern ein uraltes Reinigungsritual. Vieh und Menschen wurden zwischen zwei Feuern hindurchgeführt, um Krankheit, Schwäche und alte Lasten abzustreifen. Das Feuer transformiert, schützt und gibt Kraft. Auch heute können wir durch unser inneres Feuer gehen: Was darf in dir verbrennen, damit Neues entstehen kann?





Weißdornbaum
Der Weißdornbaum (Hawthorn) war in der keltischen Mythologie der Baum von Beltane. Er blüht genau in dieser Zeit und wurde als Sitz der Feen verehrt. Man durfte ihn nicht einfach schneiden oder brechen – das brachte Unheil.
Noch heute wachsen viele Weißdorne allein auf Hügeln – umgeben von Sagen. Manche Menschen lassen kleine Geschenke an seinen Zweigen hängen.
Tipp: Weißdornblüten sind auch herzstärkend – auf körperlicher und spiritueller Ebene. Perfekt für ein Ritual-Tee bei deinem Retreat?
Beltane, Walpurgisnacht und die Macht der Hexen
Doch Beltane ist mehr als nur ein Fruchtbarkeitsfest – es ist auch eine Zeit, um die uralte, wilde Energie der Hexen zu ehren. In der Nacht zur Walpurgisnacht, die oft mit Beltane vermischt wird, haben einst Frauen ihre Kraft entfaltet, bis sie verfolgt und verbrannt wurden – Hexen, zu mächtig und zu frei, um akzeptiert zu werden. Heute aber ist es an der Zeit, diese starke Energie in uns zu feiern und die innere Hexe, die wilde, ungezähmte Frau, nach außen zu kehren.
Beltane lädt uns ein, die Stimme der inneren Hexe zu hören und sie lebendig werden zu lassen: frei, wild, ungezähmt. Unsere Wünsche und Bedürfnisse, auch die sexuellen, dürfen wir ohne Scham leben, in Ekstase tanzen, die Freiheit spüren und uns in die Lebendigkeit des Lebens fallen lassen. Dieses Fest ist der Moment, unser Feuer zu feiern, das Leben zu umarmen und uns selbst in all unserer Kraft zu zeigen. Lass uns in die Energie von Beltane eintauchen und das Leben in seiner ganzen Fülle ehren – wild, mutig und voller Freude.
Etymologische Wurzeln des Wortes „Hexe“
Althochdeutsch:
Das Wort „Hexe“ leitet sich vom althochdeutschen Begriff „hagazussa“ ab.„Haga“ bedeutet Hecke oder Umzäunung.
„Zussa“ könnte sich auf eine „Reisende“ oder „Zaunreiterin“ beziehen.
→ Die Hexe war also ursprünglich eine Grenzgängerin, die zwischen Welten wandelte – zwischen der zivilisierten Welt und der wilden Natur.
Indogermanischer Ursprung:
Das Wort „hag“ (engl. „hedge“ = Hecke) weist auf eine Person hin, die sich im Übergang oder an der Grenze zwischen unterschiedlichen Sphären bewegt.
Hexen wurden als Hüterinnen der Schwellen wahrgenommen – sowohl zwischen physischer Welt und Geistwelt als auch zwischen Chaos und Ordnung.

Schläft eine Hexe in dir? Finde es heraus!
Manchmal spüren wir tief in uns eine Verbindung zur Natur, zur Magie des Lebens und zu uraltem Wissen. Vielleicht ziehst du Kräuter den Medikamenten vor, hast ein feines Gespür für Energien oder fühlst dich von Vollmondnächten magisch angezogen. Das könnten Anzeichen dafür sein, dass eine Hexe in dir schlummert! Keine Angst – das bedeutet nicht, dass du einen Besen besteigen musst (obwohl das natürlich Spaß machen könnte). Es bedeutet vielmehr, dass du eine intuitive, kraftvolle Verbindung zu dir selbst und der Welt hast.
Hier sind ein paar Kontrollfragen und Merkmale, die dir zeigen könnten, ob die Hexe in dir erwachen will:
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Erklärung:
Hexen sind oft tief mit der Natur verbunden. Sie finden Trost im Rascheln der Blätter, fühlen sich durch ein prasselndes Feuer energetisiert oder nehmen die Kraft des Wassers intuitiv wahr. Wenn du dich zu den Elementen hingezogen fühlst und vielleicht sogar das Wetter „spürst“, könnte das ein Hinweis darauf sein, dass in dir eine Hexe schlummert. -
Erklärung:
Hexen waren traditionell Hüterinnen des Wissens über Pflanzen und ihre Heilkräfte. Wenn du dich mit Kräutern auskennst oder intuitiv weißt, welches Kraut dir hilft, trägst du möglicherweise dieses alte Wissen in dir. -
Erklärung:
Hexen haben oft ein ausgeprägtes Gespür für Energien – sei es in Menschen, Orten oder Situationen. Du fühlst, wenn „etwas in der Luft liegt“, und kannst dich instinktiv auf diese Schwingungen einstellen. -
Erklärung:
Hexen arbeiten traditionell mit den Mondzyklen. Vollmondnächte laden dich auf, Neumonde inspirieren dich zu neuen Plänen. Wenn du dich in diesen Rhythmen wiederfindest, lebst du vielleicht schon nach uralten Hexenprinzipien. -
Erklärung:
Magie liegt oft in den kleinen Dingen. Hexen kreieren durch achtsame Rituale eine Verbindung zur Welt. Wenn du solche Rituale intuitiv entwickelst, bist du schon auf einem hexischen Weg. -
Erklärung:
Hexen besitzen eine starke Intuition, die ihnen hilft, die „unsichtbare“ Welt wahrzunehmen. Wenn du oft auf dein Gefühl hörst und dich von ihm leiten lässt, nutzt du bereits eine Form der inneren Hexenkraft. -
Erklärung:
Hexen sind oft neugierig auf die Mystik des Lebens. Wenn dich diese Themen magisch anziehen, könnte es ein Zeichen sein, dass du in dir einen Funken alten Hexenwissens trägst. -
Erklärung:
Hexen sind Wissenshüterinnen. Wenn dich diese Themen faszinieren und du immer mehr lernen möchtest, trägst du die Neugier und Weisheit einer Hexe in dir.
Wenn diese Merkmale auf dich zutreffen, bedeutet das nicht, dass du einen Zauberstab schwingen oder Flüche sprechen musst. Es bedeutet, dass du eine intuitive Verbindung zu dir selbst, zur Natur und zur Welt hast. Eine Hexe zu sein ist keine Rolle, die du spielst – es ist eine Art, achtsam, kraftvoll und im Einklang mit den Rhythmen des Lebens zu leben.
Vielleicht möchtest du diese Verbindung weiter erforschen und kleine Rituale in deinen Alltag integrieren. Die Hexe in dir wartet darauf, entdeckt und gefeiert zu werden! 🌙✨ WIR SEHEN UNS BEI UNSEREM RETREAT!